Fokker DVII - 1:4,4 nach Plan von R.Jackson
Nachdem ich schon zwei Engländer und einen Franzosen aus den Anfangszeiten der Militärfliegerei gebaut hatte, wollte ich mal ein deutsches Flugzeug bauen. Die auf dem Markt erhältlichen Bausätze sagten mir alle nicht wirklich zu und so entschied ich mich für den Bau der Fokker nach einem Plan, den ich beim VTH Verlag gefunden hatte. Dieser ist von einem gewissen R.Jackson und schon über 30 Jahre alt. Da er in 1:4,4 gehalten war passte er nicht zu meinen anderen Quarter Scale Modellen und ich entschied mich dafür, den Plan um 10% zu vergrößern.
Bei der Internet Recherche zu dem Plan stieß ich auf einen einzigen Modellbauer, der das Projekt angegangen war. Ich nahm Kontakt mit ihm auf und erfuhr, dass er den Bau abgebrochen hätte wegen andere Prioritäten. Ich könnte den Rohbau übernehmen. Das war natürlich ein Angebot, was ich nicht ablehnen konnte. Ich für nach Dübendorf (CH) und lernte Beat Bachmann kennen. Er übergab mit den rohbaufertigen Rumpf mit Leitwerk und eine angefangene untere Fläche. Alles sehr sauber gebaut. Jetzt also doch in 1:4,4. Das ist auch ok, weil ich dann den gleichen Antriebskomponenten wie bei Pup und SE5a verwenden kann. In der irrigen Annahme, es fehlte ja nicht mehr viel, stieß ich schnell auf die gleichen Probleme, die Beat zum Abbruch des Projektes gebracht hatten. Die Zeichnungen auf dem Plan sind unvollständig und zum Teil nicht oder falsch bemaßt. So dümpelte die DVII ca. 5 Jahre in meinen Keller vor sich hin. Ende 2016 beschloss ich, nicht zuletzt auf Drängen von Freund Ralph (Sir Didi) das Ding zu Ende zu bringen. Mit seiner Hilfe und Motivation ging dann auch alles recht schnell. Am 26. Mai 2017 war Maiden Day. Trotz des recht hohen Gewichtes von 11kg war der Erstflug recht unspektakulär. Einzig der zu enge Radstand (Radachse zu kurz) führte zu einigen Nose-Overs und es wurde eine Fläche beschädigt. Die Räder bremsten sich am unteren Hilfsflügel beim Rollen durch Kurven stark ab und die Fuhre ging auf die Nase.
Die technische Ausstattung entspricht weitgehend den anderen ¼ Modellen in meinem Keller: Außenläufer 6374 an 10 S 5.000mAh Lipo, 120A HV Regler, HOTT GR18 mit Kreiselfunktion (nicht wirklich nötig, aber sehr beruhigend für Modell und Pilot) und Benedini Sound Modul mit zwei Lautsprechern. Der große Rumpf bildet dabei einen guten Klangkörper und das sonore Brummen des 6-Zylinders wird laut und deutlich wiedergegeben.
Im Cockpit habe ich mich mal wieder ausgetobt. Instrumentenbrett mit Kompass im Boden, angelenkter Steuerknüppel und Seitenruderpedal, Pilot mit Gurtzeug auf gepolstertem Sitz, usw.
Der Rumpfbug ist mit Litoblech verkleidet. Die Lüftungsschlitze sind aus dem Blech gedrückt Wartungsklappen können geöffnet werden. Die Motorattrappe besteht aus tiefgezogenen Zylindern und Balsaresten, Kugelschreiberfedern und sonstigen Restteilen.
Das Finish entspricht einem spekulativen Flugzeug der Jasta 4 aus dem Jahr 1918. Die Bespannung erfolgte mit Solartex, das von Modellstudio Liening
mit dem Lozenge Muster bedruckt wurde.
Nach ca. 20 Flügen in diesem Jahr bin ich sehr zufrieden mit dem Modell. Es hat ein tolles Flugbild und ausgeglichene Flugeigenschaften mit einem großen Geschwindigkeitsspektrum.